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So wird Urlaub mit Kindern zur echten Erholung 
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So wird Urlaub mit Kindern zur echten Erholung 

Entspannt am Strand ein Buch lesen — mit kleinen Kindern wird diese Art von Urlaub zum Wunschtraum. Doch keine Sorge, auch als Mama und Papa lassen sich Mittel und Wege finden, damit auch als Familie Urlaub wieder Urlaub wird.

Warum tun wir uns den Urlaub mit Kindern eigentlich an? Wenn sich diese Frage stellt, ist der Erholungswert meist schon längst dahin. Dabei brauchen gerade Eltern so dringend mal eine Auszeit vom Alltag. Doch „leider“ bleibt Kinderbetreuung ein 24-Stunden-Job, auch wenn man Arbeit und Haushalt im Urlaub in weite Ferne rücken lassen kann. Damit es nicht soweit kommt haben wir ein paar Tipps für euch, um das Reisen mit Kindern möglichst entspannt zu gestalten. 

Dauer der Reise: Puffer einplanen

Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber verplant am besten nicht den ganzen Urlaub mit Urlaub! Wer zwei Urlaubswochen hat und von Samstag bis Samstag unterwegs ist, fährt nach eiligem Packen schon unter Zeitdruck los und fängt sich damit schon am Anfang mehr Stress als Erholung ein. Insbesondere nach der Rückkehr brauchen die Kinder noch mehr Zeit als wir Erwachsene, auch geistig zuhause anzukommen und das Erlebte noch in Ruhe zu verarbeiten. 2-3 zusätzliche Ruhetage vor Kindergarten oder Schule kommen da gerade recht. Und die Wäscheberge reduzieren sich schließlich auch nicht von selbst.

Art der Reise: weniger ist mehr

Wir kennen Familien, die zwei Wochen nach Mauritius geflogen sind, als ihre Kinder 4 und 6 Jahre alt waren. Oder die mit vier Kindern von 1 bis 7 Jahren durch ganz Deutschland getingelt sind. Oder mit drei Kids inklusive Säugling drei Monate mit dem Wohnmobil in Kanada waren. Oder mit Baby in Bali. Geht anscheinend alles. Mit unseren Kindern geht das nicht. Bzw. mit meinen Nerven nicht.

Außerdem bin ich der Meinung, dass Kinder mega-aufwändige Urlaube (noch) nicht brauchen. Als wir auf Kreta waren, war unserem damals 5jährigen alles rundherum egal, er brauchte nur eine Schaufel und ein kleines Stück Sandstrand (und meinen Papa) und war buchstäblich tagelang beschäftigt.

Der erste Bauernhof-Urlaub „vor der Haustüre“ ist für Kinder genauso spannend wie Safari in Afrika — denn vor allem für Stadt-Kinder ist eine Kuh auf der Weide so exotisch wie ein Elefant in der Savanne. Babys und Kleinkindern ist ohnehin relativ egal, wo sie sind, Hauptsache Mama UND Papa sind da (Jackpot!).

Gerade in den ersten Urlauben geht es vor allem darum, gemeinsam Zeit zu verbringen, die man zuhause dank Kindergarten, Schule und Arbeit nicht hat. Und sich zum Teil sogar wieder komplett neu kennen zu lernen, denn die Kids entwickeln sich so schnell weiter und ändern so schnell ihre Interessen.

„Lieber klein anfangen und langsam steigern“ ist für uns die Devise. Wenn man dann später gelangweilte Teenager begeistern muss, liegt die Latte noch nicht so hoch.

Das richtige Reiseziel für alle 

Ein-Urlaubsziel-für-die-ganze-Familie-zu-finden-ist-gar-nicht-so-leicht

Schon zu zweit ist die Auswahl des passenden Urlaubsziels nicht ganz so einfach. Fliegen oder fahren? Berge oder Meer? Entspannungs- oder Aktivurlaub? Party oder Spa? Altbekanntes genießen oder Neues ausprobieren? Mit Kindern kommt hier noch eine weitere Komponente erschwerend hinzu. Denn wenn die Kids über- oder unterfordert sind, leiden mit Sicherheit alle.

Wir wollen euch hier unter keinen Umständen die perfekte Art und den einzige wahren Ort mit euren Kindern zu urlauben vorstellen. Denn es kommt wie immer auf euch und aufs Kind an. So manches Baby kann man bereits in der Trage von Gipfel zu Gipfel schleppen (wenn man das möchte). So manch Dreijähriger kann (und will) weitere Strecken wandern als ein Teenager und während die große Schwester vom Meer hellauf begeistert ist, hat der kleine Bruder Angst vor Wasser.

Ihr kennt eure Kinder am besten und wisst, wo ihre Interessen liegen, was sie begeistert und was man ihnen zumuten kann. Idealerweise dürfen die Kinder bei der Wahl des Reiseziels mitbestimmen.

Kinder miteinbeziehen

Je älter die Kinder sind, desto genauer können Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse formulieren — was in vielerlei Hinsicht Segen und Fluch zugleich sein kann. Einerseits wissen sie genau was sie wollen, andererseits könnt ihr euch dann auch leichter danach richten.

Zeigt euren Kindern Fotos vom geplanten Urlaubsort, informiert sie über die notwendige Anreise, sprecht mit echter Begeisterung über die dort möglichen Aktivitäten und fragt mit ehrlichem Interesse nach ihrer Meinung. Seid dann allerdings auch bereit, bei vollständig negativer Resonanz umzuplanen und auf die Bedürfnisse eurer Kinder einzugehen. So erreicht ihr den ersten Meilenstein zum entspannten Urlaub: Vorfreude schüren.

Gut geplant ist halb gewonnen

Steht das Urlaubsziel fest, geht es ans Planen bzw. Buchen. Mit kleinen Kindern ohne fixes Quartier einfach mal ins Blaue zu fahren, ist zwar natürlich auch eine Möglichkeit, kann aber leider auch furchtbar schiefgehen. Anreise, Transfer und Unterkunft im Voraus fix zu buchen hält (zumindest meistens) unangenehme Überraschungen fern und alle Beteiligten wissen, worauf sie sich freuen dürfen.

Geht aus der Website der Unterkunft nicht eindeutig hervor, mit welcher Ausstattung man rechnen darf, macht ein Vorab-Telefonat unbedingt Sinn! Vor allem in Ferienwohnungen oder kleinen Apartments bzw. als Selbstversorger ist gut zu wissen, ob Handtücher und Seife vorhanden sind, wie Wasserkocher und Kaffeemaschine beschaffen sind, ob Hochstuhl, Gitterbett, etc. zur Verfügung stehen und ob es zum Beispiel eine Klimaanlage, einen Leih-Buggy oder Insektenschutzgitter gibt.

Noch was: Unbedingt rechtzeitig Urlaub buchen! Die besten Quartiere für einen Urlaub mit Kindern sind im Nu ausgebucht! Mindestens ein halbes Jahr vor der Reise ist ein guter Richtwert.

Unterhaltung für unterwegs, Pausen einplanen

Je nachdem wie lange die Anreise dauert (als gute Faustregel finden wir 1 Stunde pro Lebensjahr des jüngsten Kindes, aber das ist natürlich Geschmacksache) unbedingt für ausreichend Ablenkung sorgen. Die klassischen Autoreisepiele „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst“, Kennzeichen-raten oder Buchstabenketten werden auch irgendwann langweilig. Perfekte Reisebegleiter sind aus unserer Sicht Musik und Hörbücher (die man in Dauerschleife zur Not auch als Eltern aushält). Auch kleine Magnettafeln zum Schreiben, Zeichnen und Malen, Matchbox-Autos oder Kuscheltiere fürs spontane Kasperltheater haben wir immer mit dabei.

Smart Phones oder Tablets sind bei uns (noch) keine Alternative. Erstens ist zu viel Bildschirm sowieso nicht gut, zweitens sind unsere Urlaub medienfrei, drittens wird den Kids vom einseitigen Starren oft übel und viertens kommen ohne Fremd-Unterhaltung oft die interessantesten Gespräche zustande. Wie das dann wird, wenn unsere Kinder ihre eigenen Geräte besitzen, wissen wir noch nicht. Wir werden berichten.

Plant man unterwegs ausreichend lange Pausen ein (oder fährt man in der Nacht und die Kinder schlafen noch/schon), kann die Anreise natürlich dementsprechend länger ausfallen. Bzgl. Zwischenstops ist allerdings auch die Frage, wie zermürbend sich der wiederholte Aufenthalt auf Autobahn-Raststätten oder ähnlichem für die anderen Familienmitglieder darstellt. Auf halber Strecke eine Übernachtung einlegen kann ebenfalls eine mögliche Lösung darstellen.

Für längere Strecken ist zum Beispiel auch der Zug eine sehr gute Alternative. In eigenen Familien-Abteilen kann man spielen, (vor)lesen und sich vor allem zwischendurch die Beine vertreten. Oder einfach schlafen, bis man angekommen ist.

Art und Anzahl der Aktivitäten 

Weniger-ist-mehr-gilt-auch-für-die-Aktivitäten-im-Familienurlaub

„Weniger ist mehr“ gilt auch hier. Wer mit kleinen Kindern seinen Urlaub mit Sightseeing, Bootsausflügen, Klettern, Wandern und ähnlichem vollstopft, kann sich von der Erholung wahrscheinlich schon am ersten Tag für den Rest der Reise verabschieden. Vor allem in den ersten paar Tagen brauchen alle mal die Möglichkeit, sich im eigenen Tempo in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Was gibt es hier alles? Wie kommt man wo hin? Wo gibt es die coolsten Dinge zu sehen /zu tun/zu spielen? Wo gibt es was zu essen? Und wo sind die Toiletten?

Wie lange dieses Auskundschaften und Orientieren dauert, hängt sowohl von der Person, als auch von der Unterkunft ab. Ein Fünfjähriger ist in einem großen Hotelkomplex heillos überfordert (ich oft jetzt noch), während er in einer kleiner Ferienwohnung ganz schnell sein Zimmer einrichtet. Kennt man die Basis, kann man weitere Kreise ziehen und auch mal in die nahegelegene Ortschaft marschieren oder mit dem Boot eine Bucht weiter fahren.

Beim Sightseeing auf Städtetrips darf sich einfach jeder eine Sehenswürdigkeit aussuchen, die er unbedingt sehen möchte – die Palette reicht vom Zoo über das Fußball-Stadion bis zu Museum und Basilika. Vielerorts gibt es mittlerweile Führungen und Veranstaltungen für die ganze Familie (Musik-, Laser- oder Zaubershows, Graffiti-Touren, Geo-Caching, etc.) — einfach vor Ort erkundigen!

Je älter die Kinder, desto mehr coole Dinge könnt ihr unternehmen. Je pubertärer die Kinder, desto mehr coole Dinge müsst ihr unternehmen, damit sie nicht vor Langeweile sterben. (Seid froh, dass sie überhaupt noch mitfahren).

Flexibel bleiben und gelassen sein

Jaja, das klingt jetzt so leicht. Aber es ist einfach absolut essenziell – nicht nur im Urlaub! Sind die Eltern genervt, gestresst oder nervös, werden es die Kinder auch. Und aus diesem Teufelskreis dann nochmal rauszukommen, erfordert schon fast übermenschliche Kräfte!

Deshalb lasst im Urlaub doch 5 mal grade sein und Dinge durchgehen, zu denen ihr sonst vielleicht Nein sagt.

  • Das dritte Eis am Tag? Klaro!
  • 2 Wochen lang nur Nudeln mit Tomatensoße? Auch ok (trotz 2 Kilometer langem Buffet).
  • Indoor-Pool statt Meer? Von mir aus (auch wenn’s echt weh tut!).
  • Von der Pool-Party erst um 22 Uhr aufs Zimmer? Hey, man ist nur einmal so jung!

Und nehmt die möglichen Momente der Entspannung wie sie kommen! Die Kids halten Mittagsschlaf, beschäftigen sich gerade alleine oder spielen plötzlich friedlich zu zweit? Anstatt wie zu Hause sofort loszurennen, um die Waschmaschine einzuschalten, den Geschirrspüler auszuräumen oder den Abwasch zu erledigen, einfach zurücklehnen und die Augen zumachen!

Was noch hilft, um die Nerven zu bewahren:

  1. gut planen
  2. nicht sauer sein, wenn der gute Plan misslingt
  3. niemanden (wirklich niemanden, weder Groß noch Klein) zu etwas zwingen
  4. nicht immer alles auf Fotos und Videos dokumentieren müssen
  5. auch mal offline sein und das Handy einen Tag lang abschalten
  6. nicht mit anderen vergleichen (warum streiten die Kinder am Nebentisch so wenig?)
  7. vieles mit Humor nehmen und außerdem:

Für Notfälle gerüstet sein

Tja, was kann so ein Notfall sein?

  • Hunger und Durst? Immer, immer, immer, ausreichend Snacks und Getränke für unterwegs einpacken!
  • Müde? Abkürzen, Pause machen, doch die Seilbahn nehmen, oder — wenn das noch geht — ein Stück tragen.
  • Großes Aua? Erste-Hilfe-Paket mit Desinfektionsmittel, (Blasen-)Pflaster, Verbandszeug, Insektenstich-Gel, etc. muss auch immer dabei sein.
  • Sonnenbrand? Joghurt drauf! Gibt’s so gut wie überall und wirkt Wunder!
  • Verirrt? Zur Sicherheit auch Wanderkarten in Papierform mitnehmen, denn Akkus werden leer und Handy-Empfang ist auch nicht immer garantiert.
  • Schlechtwetter? Wenn es die Unterkunft nicht ohnehin bereitstellt, einfach auch ein paar Bücher und Spiele einpacken. Hilft auch, sollte jemand krank werden.
  • Lieblingsspielzeug im See untergegangen? Entweder ein neues kaufen (man ist schließlich im Urlaub) oder in weiser Voraussicht das Zweit-Lieblingsspielzeug im Gepäck haben.
  • Ebenfalls hilfreich, um alles Wichtige dabei zu haben: Unsere Packliste, wenn ihr mit Baby und Kleinkind unterwegs seid und unsere Packliste für den Urlaub mit Kindern.

Unterkunft mit Kinderbetreuung

Tja, diese Möglichkeit besteht natürlich auch… Wir dachten immer, so etwas brauchen wir nicht, wir machen doch nicht Familienurlaub, um dann die ganze Zeit unsere Kinder in irgendwelche Mini-Clubs abzuschieben. Tja, zwischen „Kinder die ganze Zeit abschieben“ und „hin und wieder mal eine Stunde alleine zu zweit haben“ ist ein gewaltiger Unterschied, der in so manchem Urlaub so manche Stimmung retten kann! Also wenn es die Möglichkeit gibt, habt kein schlechtes Gewissen, sie zu nutzen. Vorausgesetzt, euer Kind findet es dort cool, natürlich. Wie gesagt, Zwang soll nie dabei sein.

Erwartungen reduzieren

Genauso wenig wie Zwang sind große Erwartungen gute Reisebegleiter. Wer davon ausgeht, dass im Urlaub immer alle gut drauf sind, dauernd die Sonne scheint, alles super klappt und nichts schiefgeht, läuft Gefahr, bitter enttäuscht zu werden.

Manche Kinder sind mit den vielen Reizen der neuen Umgebung überfordert, wollen eigentlich lieber in Ruhe zu Hause bleiben oder spüren die möglicherweise vorhandene allgemeine Spannung, die schon fast in Nervosität umschlägt. Durch die innere Unruhe werden sie vielleicht bockig oder weinerlich und fangen an, über alles zu lästern: Die Sonne ist zu hell, der Weg ist zu steil, das Wasser ist zu kalt, der Sand ist zu heiß, die Matratze ist zu hart und überhaupt wollen sie wieder nach Hause.

Diese Phase geht vorbei. Man darf sich davon nur nicht unterkriegen und selbst die Laune verderben lassen.

Auch wer erwartet, dass die Kids ruhig Sandspielen, während man ein Buch liest, man sich ausschlafen oder in Ruhe frühstücken kann, könnte etwas heftig in der Welt der Realität aufschlagen. Und wer umgekehrt die durch Arbeit etc. „verlorene“ Zeit mit den Kindern in zwei Wochen Urlaub unbedingt nachholen möchte, darf nicht zu enttäuscht sein, wenn dann vielleicht die (vor allem älteren) Kids gerade nicht in Stimmung für gemeinsame Aktivitäten sind.

Tja, und wie ist das nun mit der Erholung im Urlaub mit Kindern?

Ich sag’s mal ganz ehrlich: Um diesen Heiligen Gral zu erreichen, müssen Freunde mit, damit man sich mit dem Kinderdienst abwechseln kann. Oder die Großeltern. Beides haben wir schon ausprobiert und können wir nur wärmstens weiterempfehlen. Oder Mama und Papa wechseln sich ab und jeder genießt zumindest ein wenig Zeit für sich. Oder ihr wartet, bis alle eure Kinder 12 Jahre alt sind. Dann wollen sie nämlich selbst auch ihre Ruhe haben.

Schönen Urlaub! 🙂

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Bibi F.
Bibi F.
Früher waren es Kundenprojekte - nun begleite ich das tägliche Chaos mit zwei Kindern zwischen Kampfansagen und Kuschelattacken. Vom klassischen Erziehungs-Gedanken habe ich mich längst verabschiedet. Als Berufs-Bloggerin schreibe ich mir im gnadenlos ehrlichen Familienblog Erfahrungen, Einfälle und Emotionen von der Seele.

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