Mein Kind ist müde und will nicht schlafen – 8 Tipps wie es doch funktioniert
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Mein Kind ist müde und will nicht schlafen – 8 Tipps wie es doch funktioniert

Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich die Nächte, die ich innerhalb von 4 Jahren durchschlafe, an einer Hand abzählen kann, hätte ich mich wohl niemals für Kinder entschieden. Denn mein Schlaf war (ist) mir heilig!

Glücklicherweise hat es mir niemand gesagt, denn – SURPRISE – es geht trotzdem! Schlief ich vor meinen Kindern weniger als 8 Stunden, war ich am nächsten Tag weder brauchbar noch ansprechbar! Seit ich Kinder habe, komme ich auch mit 4 bis 5 Stunden Schlaf pro Nacht aus. Sogar mit 2 bis 3 Stunden Schlaf hab ich den nächsten Tag bereits überlebt. Siehe auch „Sooooo müde – unser Protokoll einer Nacht mit Kids“.

5 Stunden durchschlafen ist immer noch der absolute Luxus! Wenn das passiert, kann ich am nächsten Tag Bäume ausreißen! Übrigens: Seit die Kinder (zumindest die ersten paar Stunden) in ihrem eigenen Zimmer schlafen, hat sich unser nächtlicher Erholungswert ebenfalls drastisch erhöht.

Wie man Kinder zum Durchschlafen bringt, wissen wir noch immer nicht so genau. Dass beide Kinder mehr als 6 Stunden durchschlafen ist bei uns die absolute Ausnahme. Wir konzentrieren uns momentan auch eher auf den ersten Schritt, nämlich darauf, unsere Kinder zum Einschlafen zu bringen.

Wir haben den Kampf, sie alleine einschlafen zu lassen, wieder aufgegeben. Und so sitzen wir (also ich) jeden Abend bis zu zermürbenden eineinhalb Stunden bei ihnen und warten, bis ihre Äuglein zu fallen.

Nachdem ich dabei im Hinterkopf hatte, was ich hinterher noch alles erledigen muss bzw. in dieser Zeit stattdessen erledigen könnte, empfand ich diese Zeit der Untätigkeit als äußerst frustrierend. Bis ich mir den letzten Tipp zu Herzen genommen habe.

8 Tipps, damit Kinder leichter einschlafen

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Ich weiß, wenn man in die Suchmaschine eingibt „Was tun, wenn mein Kind nicht schlafen will“ oder so ähnlich, möchte man am liebsten DEN Tipp, der sofort funktioniert. Den gibt es aber leider nicht. Weil jedes Kind anders ist. Und jedes Kind unterschiedlich viel Schlaf braucht. Deshalb sind diese Tipps auch absolut keine Garantie für kurze Einschlafzeiten – aber manchmal helfen sie vielleicht doch.

Unsere Kinder wollten so gut wie nie schlafen. Ich erinnere mich noch gut an den Zeitpunkt, als mein Großer beschloss, mittags nicht mehr zu schlafen. Ich war kurz vorm Durchdrehen, weil ich plötzlich keine Me-Time mehr hatte. In den 1 bis 2 Stunden, die ich tagsüber meine Ruhe hatte, konnte ich meine Arbeit oder den Haushalt erledigen. Oder einfach mal die Beine hochlegen oder mit ihm mit schlafen (was ich mir de facto jedoch so gut wie nie gönnte – Fehler!). Damals war mir noch nicht bewusst, dass Me-Time eines der 10 Dinge ist, von denen man sich als junge Eltern sowas von verabschieden kann.

Wie auch immer, damit wir unsere Kinder schnell zum Schlafen bringen bekamen wir folgende Ratschläge:

Am Abend keine Action mehr

„Den Abend entspannt ausklingen lassen“ liest man in so manchem Ratgeber, um Kinder schnell einschlafen zu lassen. Wie bitte? Ich plädiere wiederum dafür, dass derartige Ratgeber nur von jemandem geschrieben werden sollte, der selbst Kinder hat. Ansonsten wäre klar, dass alleine das Wörtchen „entspannt“ mit einem zwei- und vierjährigen Tornado absoluter Bullshit ist.

Natürlich achten wir darauf, am Abend den Fernseher nicht mehr aufzudrehen, nicht mehr wild herum zu toben und hitzige Diskussionen zu vermeiden. Mit „wir“ meine ich „wir Eltern“. Denn die Action machen sich die Kiddies natürlich selber, indem sie kreischend und quietschend vor dem Staubsauger-Roboter davon laufen, spritzend, rutschend und stampfend das Badezimmer fluten oder lauthals lachend auf der Matratze auf und ab hüpfen.

Zimmer abdunkeln und durchlüften

Was für die Großen gilt, gilt auch für die Kleinen. Nur bei Dunkelheit wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet. Ich liebe unsere Rollläden, die App-oder Zeit-gesteuert rauf und runter fahren. Sie sind vor allem im Sommer echt Gold wert, denn auch ich könnte nicht schlafen, wenn die Sonne noch zum Fenster herein scheint.

Sobald es dunkel ist, fahren die Rollläden automatisch hoch, wenn es um halb 5 Uhr früh hell wird, fahren sie wieder nach unten. Mit geöffnetem Fenster halten wir das Kinderzimmer kühl und gut gelüftet – zwei ebenfalls sehr wesentliche Voraussetzungen für erholsamen Schlaf. Das ist aber leider nicht genug.

Eine Runde mit dem Auto fahren

Beim Großen hat das immer gut funktioniert. Unsere Tochter hat als Baby wie am Spieß zu schreien begonnen sobald sie ihren Autositz nur gesehen hat und bis zu 45 Minuten durch gebrüllt. Die beruhigende Wirkung von Autofahren konnten wir uns mit ihr also sprichwörtlich an den Hut kleben.

Mittlerweile jedoch (seit sie ca. 4 Monate alt ist) schläft sie im Auto am besten ein. Nur leider oft auch am Abend, wenn wir nach hause fahren. Und nur Eltern wissen, dass schon ein 5 Minuten Power Nap um 17 Uhr an eine mittlere Katastrophe für die Abendruhe grenzt.

Gleichbleibende Rituale

Essen, Duschen oder Baden, Zähne putzen, Gute Nacht Geschichte, kurz den Tag besprechen, Gute Nacht Kuss. Jeden Abend. Machen wir. Hat es geholfen? Nein.

Musik zum Einschlafen einschalten

Die wunderbare CD „Die 30 besten Schlaflieder für Kinder“* haben wir uns zugelegt. Laut Rezensionen war die Auswahl der Songs absolut perfekt, um innerhalb von 5 Minuten einzuschlafen.

Nicht bei unseren Kindern. Die tatsächlich sehr einschläfernden Lieder wurden entweder ignoriert oder als Aufforderung zum Tanzen und Mitsingen verstanden. Nur für mich war es noch schwieriger, halbwegs wach zu bleiben, um danach noch zu arbeiten.

Eine Geschichte anhören lassen

Ob Toniebox*, USB-Stick oder CD – den Datenträger eurer Wahl das Vorlesen übernehmen zu lassen klingt nach der perfekten Outsourcing-Strategie. Ich habe meine Gute-Nacht-Kassetten als Kind geliebt. Ergebnis bei unseren Kindern: Siehe Musik zum Einschlafen. Aber vielleicht sind sie auch einfach noch nicht alt genug für Hörspiele.

Kinder erst zu Bett gehen lassen wenn sie müde sind

Ein großes Thema in der Unerzogen-Fraktion. Kinder nicht zu bevormunden bedeutet nämlich auch, sie nicht dazu zu zwingen, ins Bett zu gehen. Grundsätzlich eine gute Sache, die wir auch ausprobiert haben. Unser Großer durfte noch ein Buch anschauen oder ruhig im Zimmer spielen so lange er wollte und selbstständig ins Bett gehen.

Dachten wir. Er war natürlich die gesamte Zeit bei uns, wollte mit uns spielen, bei Papa iPad schauen und auf Mamas Laptop tippen. Wir haben es mehrmals probiert, nur um ihn dann um 22:30 Uhr ins Bett zu verfrachten und erst wieder bei ihm zu bleiben bis er eingeschlafen war. Nix mit Ruhe am Abend für die Eltern. 1:0 für das Kind.

Ausreichend Frischluft und Bewegung am Tag

Wir haben alles probiert, kaum etwas hat funktioniert. Mittlerweile wissen wir: Als einziges hilft bei unseren beiden, sie tagsüber so richtig auszupowern. Am besten an der frischen Luft und/oder im Spiel mit anderen Kindern.

Doch nicht mal das ist eine Garantie für schnelles Einschlafen. Oft war der Tag dann nämlich so ereignisreich, dass sie das Erlebte noch verarbeiten müssen, bevor sie ins Land der Träume gleiten können. Da wurde es dann auch schon 21:30 Uhr oder noch später bis endlich Ruhe war.

Unser Tipp daher: Probiert aus, was für euch funktioniert. Ihr werdet es herausfinden, da bin ich sicher! Und wenn nicht – wir trösten uns mit der Tatsache, dass intelligente Kinder einfach weniger Schlaf brauchen.

Extra-Tipp zum Durchhalten wenn die Kinder nicht alleine einschlafen wollen

Akzeptiere, was du nicht ändern kannst! Ich habe mich entschieden, die Zeit, die ich abends bei den Kindern sitze und warte, bis sie einschlafen, so gut wie möglich zu nutzen und zu genießen. Siehe dazu auch „So bringen wir unsere Kinder zum Einschlafen“.

Ich liebe es, zu beobachten, wie sie ruhiger werden (manchmal nur nach wiederholter Aufforderung, jetzt bitte endlich mal liegen zu bleiben), wie sie gähnen, sich von einer Seite auf die andere drehen und ihnen schließlich die Augen zufallen und der Atem tief wird.

Ich staune über die Fragen, die ihnen dann noch einfallen, unterhalte mich mit ihnen über Gott und die Welt (im wahrsten Sinne des Wortes), lasse den Tag für mich Revue passieren, gebe meinen Gedanken freien Lauf, bringe etwas Ordnung in das Chaos in meinem Kopf und sammle neue Ideen – zum Beispiel für diesen Blog!

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Bibi F.
Bibi F.
Früher waren es Kundenprojekte - nun begleite ich das tägliche Chaos mit zwei Kindern zwischen Kampfansagen und Kuschelattacken. Vom klassischen Erziehungs-Gedanken habe ich mich längst verabschiedet. Als Berufs-Bloggerin schreibe ich mir im gnadenlos ehrlichen Familienblog Erfahrungen, Einfälle und Emotionen von der Seele.

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