Kindern stressfrei Zähne putzen – 10 Tipps wie es klappt
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Kindern stressfrei Zähne putzen – 10 Tipps wie es klappt

Wer in Google nach „Kinder Zähne putzen Tipps und Tricks“ etc. sucht, erhält über eine halbe Million Suchergebnisse. Zähne putzen mit (Klein)Kindern scheint also ein Thema zu sein, das viele junge Eltern beschäftigt. Hier erzählen wir, wie es bei uns klappt. 

Unser Sohn war mit knapp einem Jahr absolut nicht begeistert vom Zähne putzen. Unsere Tochter (mittlerweile fast 3) schlägt sich ebenso immer noch mit weit aufgerissenen Augen beide Hände vor den Mund sobald sie die Zahnbürste sieht. Also haben wir auch gegoogelt. Und fanden Tricks wie:

  • Belohnen Sie jeden Zahnputz-Erfolg mit einem Sticker (wir strafen nicht, also belohnen wir auch nicht)
  • Lassen Sie Ihr Kind ein Video schauen (hat ihn nicht interessiert)
  • Singen oder spielen Sie ein Zahnputz-Lied (war 2 Tage lang interessant)
  • Verwenden Sie Zahnpasta mit Geschmack, so wird Zähne putzen zur Nascherei (echt jetzt?)
  • Putzen Sie an verschiedenen Orten: auf der Couch, im Elternbett, vorm Fernseher, am Küchentisch, beim Spielen (war für uns dann bald uninteressant, weil die Zahnpasta dann im halben Haus verteilt war, im Garten war noch ok)

Deshalb hier unsere Tipps (garantiert passend für jedes Kind 🙂 )

Seid einfühlsam

Vertauscht die Rollen und lasst eure Kinder euch die Zähne putzen. Wer nicht ganz so hardcore drauf ist, lässt seinen Partner ran. Damit bekommt ihr ein Gefühl, wie es ist, wenn jemand in eurem Mund rum fummelt. Oder erinnert euch, wie gern ihr zum Zahnarzt geht. Dann habt ihr möglicherweise etwas mehr Verständnis für die Schrei-Tiraden eurer Sprösslinge. 

Seid konsequent 

Zähne putzen ist bei uns eines der wenigen Dinge, die unverhandelbar sind. Hier lassen wir keine Diskussion zu. Es wird geputzt und aus. Jeden Tag 2x, in der Früh nach dem Frühstück und am Abend vor dem Schlafengehen. Vor allem unsere Tochter versucht zwar immer noch, sich zu weigern, aber bis jetzt hat es immer nur ein paar Minuten gedauert, bis sie dann bereit war und von selbst zum Zähne putzen kam. 

Am Wochenende hat sich bei uns übrigens das Ritual etabliert, dass die Kids nach dem Zähne putzen fernschauen. Somit hören wir des Öfteren mit ungeduldiger Stimme von Sohn: „Mama, gehen wir jetzt endlich Zähne putzen!“

Seid abwesend

Lasst-doch-mal-den-Kasperl-euren-Kindern-die-Zaehne-putzen

Lasst doch mal den Kasperl, den Teddybären oder den Kuschelaffen die Zähne putzen – wenn der dann auch noch mit komischer Stimme zum Zähne putzen ruft, kommen die Kiddies sofort angerannt. Eine Zeit lang hat sich unsere Tochter liebend gern vom großen Bruder die Zähne putzen lassen – und er war total stolz darauf, dass er sich um seine kleine Schwester kümmern durfte. 

Seid kreativ

Ich sags euch, was wir beim Zähne putzen schon alles aufgeführt haben! 

  • Wir spielten Kehrmaschine (oben), Traktor (außen) und Planierraupe (innen)
  • Wir fuhren mit der Zahnbürste in Rennauto-Manier über die Zähne, natürlich mit Motoren- und Bremsgeräuschen
  • Wir haben diverse Lieder gesungen
  • Wir haben Zahnarzt gespielt („Der Nächste bitte! Guten Tag, wie geht es Ihnen heute? Na dann schauen wir mal, wie sauber Ihre Zähne sind!….“)
  • Wir haben bei jedem Zahn ein anderes Tiergeräusch gemacht und machten es spannend („Glaubst du, wir finden heute wieder einen Gockelhahn….?“)
  • Wir haben mit lautstarker Polizeisirene Hacky und Dicky gejagt (Kennt ihr das Buch „Neues aus der Milchzahnstraße“*? – Absolute Kaufempfehlung! Ebenso hilfreich: „Wieso-Weshalb-Warum: Zähne putzen, Pipi machen“* oder „Karius und Baktus“*)
  • Wir haben mit der Abriss-Zahnbürste alle Gebäude zerstört, die Hacky und Dicky gebaut haben
  • Wir haben Wetten abgeschlossen: „Ich wette, dass du noch nicht allein deine Zähne putzen kannst!“ 
  • Wir putzten in der Dusche – da kann man dann das Wasser richtig weit ausspucken!
  • Wenn sich in den Zahnzwischenräumen eine ganz hartnäckiges Stück Apfelschale festgesetzt hat, half uns statt Zahnseide die äußerst praktische Munddusche von Silodent* – da haben wir dann Feuerwehr gespielt (Achtung, Badezimmer neigt dazu, damit geflutet zu werden).

Das größte Problem dabei: Man muss wirklich kreativ sein und sich ständig neue Unterhaltungsideen einfallen lassen, denn spätestens nach ein paar Wochen ist der neueste Trick wieder langweilig. 

Seid lustig

Kinder lachen unheimlich gerne (sollten wir Erwachsenen übrigens auch). Macht Faxen beim Putzen, setzt euch einen lustigen Hut auf, lasst die Zahnbürste nicht wissen, wo denn eigentlich der Mund ist und stattdessen Nase und Ohren putzen oder schimpft mit der Zahnpasta-Tube weil sie nicht aufgeht. Die so genannten Nonsens-Spiele aus der Reihe der 9 Bindungsspiele von Aletha J. Solter* wirken hier oft Wunder!

Momentan ist unsere Tochter ganz wild darauf, selbst Geräusche von den Dingen zu machen, die wir „zwischen ihren Zähnen finden“. Da brüllt mich dann der Papa-Löwe an oder ein Zug tutet mir entgegen („Was echt, da ist sogar ein ZUG drin????“). Je mehr ich erschrecke, desto mehr lacht sie. Und so wird Zähne putzen zum Spaß.

Seid bunt

Mit-bunten-Zahnbuersten-macht-Kindern-Zaehne-putzen-mehr-Spass

Wir haben momentan eine Frozen- und eine Spiderman-Zahnbürste. Die mit Elsa und Anna gehört unserem Sohn, die mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft unserer Tochter. Vorher wars umgekehrt. Und sie kriegen sich beide kaum ein vor Lachen, wenn wir uns nie erinnern können, welche Zahnbürste jetzt wem gehört. 

Hier gehts aber eigentlich nicht ums Lachen (das taucht irgendwie immer wieder auf), sondern um die coolen Zahnbürsten. Je cooler desto besser. Am besten, ihr lasst sie eure Kinder im Geschäft oder online noch selber aussuchen.

Tipp: Es sollten übrigens wirklich Kinder-Zahnbürsten sein, denn ihre Borsten sind weicher und die kleineren Köpfe mit den vorne verlängerten Borsten sind ideal, um auch die hintersten Zähnchen zu erwischen.

Es gibt auch elektrische Zahnbürsten für Kinder ab 3 Jahren* – da können sie dann putzen wie die Großen, was ebenfalls zur Motivation beitragen kann. 

Und natürlich kommen die elektrischen Kinder-Zahnbürsten mittlerweile auch app-gestützt ins Badezimmer: Die Playbrush* wurde von einem Wiener Startup entwickelt und motiviert eure Kids, sich aufs nächste Level zu putzen.

Seid ein Vorbild

Wie oft sehen eure Kinder euch Zähne putzen? Meist eher in der Früh, wenn überhaupt? Oder nehmt ihr es vielleicht selber nicht so genau und geht auch mal ohne Zähne putzen außer Haus oder ins Bett? Kinder beobachten das sehr genau, deshalb lasst sie so oft wie möglich zuschauen

Auch wenn die Kinder währenddessen das gesamte Bad unsicher machen und man mit Bürste im Mund ziemlich hilflos ist. „Kann man nicht mal mehr in Ruhe Zähne putzen???“ – Klare Antwort: NEIN!

Seid gewaltfrei

Ganz wichtig! Zähne putzen ist bei uns zwar ein Muss, aber niemals ein Grund, um Gewalt auszuüben. Klar wären die Zähne mit Festhalten, Belohnungen oder Drohungen schneller sauber. Aber diese Machtausübung verleiht der Zahnhygiene nur zusätzlichen Schrecken und schadet auf lange Sicht der Beziehung zum Kind

Seid geduldig

Passend zum Thema Zähne putzen ohne Gewalt: Kinder sollen selber entscheiden, wann sie bereit sind. Am besten ihr macht die tägliche Zahnhygiene schon weit vor Kindergarten etc. zum Ritual (es sollte sowieso schon ab dem ersten Zähnchen geputzt werden). Denn dann ist die Routine bereits eingetreten, wenn in der Früh der Zeitdruck beginnt.

Seid stark

Zugegeben – die meisten dieser Tipps erfordern echt gute Nerven. Dass man die dann in 99% der Fälle auch noch unter Zeitdruck in der Früh oder am Abend braucht, erschwert die ganze Sache noch zusätzlich. Deshalb: Haltet durch! Das Thema Zähne putzen bleibt nicht ewig ein Zankapfel. Unserer Erfahrung nach wird es mit ca. 3 Jahren zur Gewohnheit, ab dann wurde nicht mehr diskutiert. Aber da sind die Kinder natürlich wieder keines wie das andere…. 

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Bibi F.
Bibi F.
Früher waren es Kundenprojekte - nun begleite ich das tägliche Chaos mit zwei Kindern zwischen Kampfansagen und Kuschelattacken. Vom klassischen Erziehungs-Gedanken habe ich mich längst verabschiedet. Als Berufs-Bloggerin schreibe ich mir im gnadenlos ehrlichen Familienblog Erfahrungen, Einfälle und Emotionen von der Seele.

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