Gerade im Herbst ist Bewegung an der frischen Luft umso wichtiger, um das Immunsystem zu stärken und damit Erkältungen vorzubeugen! Und da es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung gibt, stellen wir euch hier unsere Lieblings-Outdoor-Ideen für den Herbst vor.

Kürzere Tage und feucht-kaltes Wetter sind noch lange kein Grund, um nur drinnen zu spielen! Allerdings ist es mit sinkenden Temperaturen (und noch ohne Schnee) zunehmend schwieriger, die Kids außer Haus zu bringen. Zumindest bei unseren ist das so.

Aus diesem Grund versuchen wir stets, unsere herbstlichen Aktivitäten für draußen spielerisch zu gestalten. Dabei muss es nicht immer Drachen steigen oder Kürbis schnitzen sein – mit diesen Outdoor-Ideen macht auch einfaches Spazierengehen im Herbst gleich viel mehr Spaß!

Herbstliche Natur zum Basteln sammeln

Im Herbst erwacht bei allen Kindern die Sammelleidenschaft! Naturmaterialien sammeln ist daher die perfekte Herbst-Aktivität für Kinder (und auch viele Erwachsene)! Was es hier in Wald und Wiesen alles zu finden gibt! Kastanien, Bucheckern, bunte Blätter, leere Schneckenhäuser, Tannenzapfen, Moos, Ahornsamen, Eicheln und Walnüsse sind nur ein kleiner Teil der Dinge, die sich wunderbar in Taschen und Körben sammeln lassen.

Bastel-Begeisterte verwandeln die herbstlichen Schätze in vielfältige Figuren aus Naturmaterialien, umweltbewusste DIY-Liebhaber machen aus Kastanien Waschmittel und vieles mehr und wir formen gerne kunstvolle Waldmandalas oder kleben Blätterbilder.

Alter: Ab 3 Jahren

Eichhörnchen-Spiel

Ebenfalls eure Sammelleidenschaft ist beim Eichhörnchen-Spiel gefragt, idealerweise im Herbst-Wald. Gesammelt wird alles, was euch gefällt und nicht zu klein ist: Tannenzapfen, Walnüsse, Eicheln, Kastanien, besonders geformte Zweige oder die letzten Blüten des Jahres. Was gefunden wurde, wird aufgeschrieben oder fotografiert und anschließend wieder versteckt.

Dann sucht ihr entweder gemeinsam oder erklärt zum Sieger, wer als erstes alle seine Schätze wieder gefunden hat. Samen, die nicht gefunden werden, lassen im Frühjahr den Wald nachwachsen – genauso wie es eben die Eichhörnchen tun!

Alter: Ab 4 Jahren

Kräuter, Nüsse, Beeren und Früchte sammeln

Apropos Eichhörnchen – auch wir Menschen legten schon immer gerne Vorräte für den Winter an. Viele Früchte, Kräuter, Nüsse und Beeren haben im Herbst (immer noch) Hochsaison und wirken sich roh verzehrt oder für Tee getrocknet auch noch positiv auf unsere Gesundheit aus:

• Brennnesselsamen, Sanddorn und Hagebutten sind wahre Vitamin C-Bomben
• Haselnüsse und Walnüsse sind leicht zu finden und schmecken lecker
• Getrocknete Weißdorn-Beeren stärken das Herz und regulieren den Blutdruck
• Tee aus getrockneten Blättern von Spitzwegerich, Gundelrebe und Braunelle hilft bei Husten und Halsschmerzen

Tipp: Die ständig aktualisierte Karte auf www.mundraub.org verrät euch, wo in eurer Nähe Früchte, Nüsse und Beeren zum gratis selbst Pflücken zu finden sind.

Achtung: Kräuter und Beeren nur dann sammeln und verwenden, wenn ihr euch absolut sicher seid, was ihr vor euch habt! Laien nehmen am besten einen Wildkräuter-Ratgeber zu Hilfe und lassen Kraut und Frucht im Zweifel lieber stehen! Viele Wildkräuter und ihre Verwendung findet ihr zum Beispiel hier.

Alter: Ab 4 Jahren

Wanderung durch die Dunkelheit

Dass es früh finster wird, hat auch sein Gutes. So könnt ihr abends mit der Taschenlampe oder der Laterne ausrücken. Findet ihr auch im Dunkeln den Weg zum Spielplatz? Was sieht ohne Tageslicht anders aus? Warum ist das Stück durch den Wald jetzt auf einmal so umheimlich? Wohin sind die Farben verschwunden? Wie verändern sich die Geräusche in der Dunkelheit? Seht ihr schon Sterne? Oder den Mond?

Unsere Kids lieben es außerdem, an der Hausmauer Schattenspiele zu machen. Und wer ganz Hardcore unterwegs ist, spielt im Licht der Taschenlampe das Eichhörnchen-Spiel!

Alter: Ab 2 Jahren

Wanderung durch den Nebel

Unsere Kinder sind ganz begeistert vom Nebel! Spaziergänge durch den Nebel zählen zu unseren beliebtesten Outdoor-Aktivitäten im Herbst! Unsere Kinder staunen, wie er sich vor ihnen auflöst und hinter ihnen alles wieder verschwinden lässt! Wie er das Licht von Sonne, Scheinwerfern oder Taschenlampen bricht. Wie dicht er vor allem in der früh und am Abend sein kann. Wie mystisch er den Wald werden lässt. Und mit der Zeit alles ganz nass macht. Tatsächlich faszinierend!

Alter: Ab 2 Jahren

Mit bunten Blättern Bilder basteln

Klaro, die leuchtend verfärbten Blätter stehen bei vielen Herbst-Aktivitäten im Vordergrund. Sammelt sie mit euren Kindern für ein Blätterbild, findet zwei gleiche fürs Blätter-Memory oder legt eine Blumenwiese: Aus länglichen gelben Blättern entsteht eine Sonnenblume, aus runden roten Blättern eine Rose und aus runden und länglichen Blättern in Kombination werden Tulpen oder Glockenblumen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die herbstliche Blumenwiese kann anschließend als Deko fürs Kinderzimmer auf Papier geklebt werden.

Achtung! Blätterbilder sehen zwar toll aus, lösen sich mit der Zeit aber auf. Wer die Brösel der trockenen Blätter nicht im Haus haben möchte, sollte damit lieber die Haustüre dekorieren.

Andere Alternative: Baumgesichter! Dazu benötigt ihr umweltfreundlichen Kleber, den ihr aus einer Tasse Mehl und einer Tasse Wasser ganz einfach selbst herstellen könnt – am besten gleich draußen, mit einem Stock verrührt. Den „Klebeteig“ könnt ihr auf Bäume klatschen und anschließend mit Blättern, Halmen, Nadeln oder kleinen Zweigen zu lustigen Mustern, Tieren oder Gesichtern formen.

Alter: Ab 4 Jahren

Blätterhaufen bauen

Wer einen Garten hat, hat es überhaupt leicht! Einfach den Rechen auspacken und im Garten Blätter rechen. Auf einer großen Wiese oder im Park funktioniert dies allerdings genauso gut mit Händen und Füßen. Aus den Blättern könnt ihr eine Schlange formen oder Kreise und Haufen zum Hinein- und Hinausspringen. Bitte ausreichend schimpfen, wenn der Wind alles wieder durcheinander wirbelt, unsere Kinder lachen sich da immer kringelig!

Werden im Blätterhaufen Sandkistenbagger oder andere Dinge vergraben, dürfen die Kids den Schatz (oft 10x hintereinander) suchen und wieder ausgraben. Blätterschlacht steht natürlich auch ganz hoch im Kurs! Und zum Schluss entsteht in einer Ecke des Gartens aus den Blättern ein Igelhaus für den Winter, welches noch mit Ästen und Zweigen befestigt wird.

Alter: Ab 2 Jahren

Mini-Herbst-Wald selber bauen

Ebenfalls eine Idee für den Garten: Verwandelt eure Sandkiste oder ein Blumenbeet in einen Wald! im Herbst müssen viele Büsche zurückgeschnitten werden. Den Strauch- und Baumschnitt könnt ihr anschließend in den Sand oder in die feuchte Erde stecken und euren eigenen kleinen Mini-Wald bauen. Lasst ihn eure Kinder selbst gestalten und anschließend darin sich selbst, Spielzeug oder ähnliches verstecken!

Alter: Ab 3 Jahren

Tieren auf der Spur

Ab in den Herbst-Wald, wo die Luft am besten ist und es am meisten zu entdecken gibt! Auch wenn man die Waldtiere selbst eher selten zu Gesicht bekommt, lassen sich zumindest ihre Spuren finden. Im feuchten Waldboden sind sie am besten zu erkennen! Dabei geht es nicht nur um offensichtliche Trittsiegel von Rehen oder Hasen:

• Ist hier vielleicht ein Wildschwein durchs Laub gelaufen?
• Wer hat diesen Ast angeknabbert?
• Raschelt dort in der Baumkrone ein Eichhörnchen?
• Woher kam das Krächzen der Krähe?
• Von wessen Fell stammen die Haare an der Baumrinde?
• Wer hat diese Feder verloren?
• Und hatte sich im plattgedrückten Unterholz vielleicht ein Rehkitz versteckt?

Alter: Ab 5 Jahren

Ball, Fangen und Verstecken spielen

Das geht zwar zu jeder Jahreszeit, weil es aber so einfach und hilfreich ist, sei es hier nochmal extra erwähnt. Fang- und Versteckspiele sind immer hoch im Kurs und stärken noch dazu die Eltern-Kind-Bindung. Ob im Garten, auf dem Spielplatz oder im Wald, alles was gebraucht wird, sind wasser- und trittfeste Schuhe, gute Kondition und eine leistungsstarke Waschmaschine. Ist ein Ball auch noch mit dabei, ist der Herbst-Spaß perfekt!

Alter: Ab 3 Jahren

Warum sollten Kinder draußen spielen?

Kinder sollten sobald sie auf der Welt sind jeden Tag mindestens 1 Stunde raus unter freien Himmel und sich draußen idealerweise auch noch so viel wie möglich bewegen. Denn Bewegung an der frischen Luft hat (übrigens nicht nur für die Kids) viele Vorteile:

• Frische, sauerstoffreiche Luft stärkt das Herz-Kreislauf-System und die Abwehrkräfte (v.a. die Waldluft wirkt sich erwiesenermaßen sehr positiv auf das Immunsystem aus)
• Spiele unter freiem Himmel sorgen für gute Laune – wenn die Stimmung am Boden ist und die Nerven blank liegen, wirkt rausgehen oft Wunder!
• Draußen gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Dies fördert die Kreativität und regt die Fantasie an.
• Der Weitblick außerhalb geschlossener Räume fördert die Augenmuskeln für die Weitsicht und beugt damit Kurzsichtigkeit vor.
• Naturverbundene Kinder verstehen den Sinn von Umweltschutz und haben Spaß daran.
• Ausreichend Bewegung an der frischen Luft stärkt die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, fördert die körperliche Entwicklung und erleichtert das Einschlafen am Abend.
• Draußen gibt es keine Bildschirme und der Medienkonsum reduziert sich ganz automatisch.

Wie positiv sich die Bewegung draußen auf Kinder auswirkt, hat nun wieder einmal eine Studie bewiesen, diesmal aus Japan. Dort wird die Natur als Heilmittel überhaupt großgeschrieben: Das so genannte Shinrin-Yoku (Waldbaden) stärkt Körper, Geist und Seele. Aus der Befragung von 885 Eltern ging hervor, dass Vierjährige, die an sechs Tagen die Woche mindestens 30 Minuten unter freiem Himmel spielen, kontaktfreudiger und motorisch geschickter sind. Die beste Schule fürs Leben befindet sich also direkt vor unserer Haustüre!