Sooooo müde – unser Protokoll einer Nacht mit Kids
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Sooooo müde – unser Protokoll einer Nacht mit Kids

Dass Eltern kleiner Kinder wenig Schlaf bekommen ist kein Geheimnis. Dass es so schlimm ist, hätten wir uns aber nicht träumen lassen. Schon seit längerem träumen wir übrigens kaum mehr, denn dazu muss man mehrere Stunden am Stück schlafen können. De facto fallen uns Träume äußerst positiv auf, weil sie so selten vorkommen.

Wenn mir vor meinen Kindern jemand gesagt hätte, dass sich die Nächte, die ich in 3 Jahren durchschlafe, an einer Hand abzählen lassen werden, hätte ich das nicht geglaubt. Nach damaligem Wissensstand hätte ich das nämlich nicht überlebt. Schlief ich vor meinen Kindern weniger als 8 Stunden, war ich am nächsten Tag weder brauchbar noch ansprechbar!

Seit ich Kinder habe, komme ich auch mit 4 bis 5 Stunden Schlaf pro Nacht aus. Mittlerweile finde ich es nahezu unglaublich, wie wenig ich schlafen kann, ohne am folgenden Tag zusammenzuklappen (auch wenn ich hin und wieder bereits kurz davor war).

Sogar mit 2 bis 3 Stunden Schlaf schaffe ich es, morgens aufzustehen und den Alltag über die Bühne zu bringen. So wenig funktioniert allerdings nicht lange. Dann zeigt mir mein Körper, dass es so nicht weiter geht. In besonders schlimmen Phasen war mir die ganze Zeit übel, jeder Muskel schwer wie Blei und weiße Punkte tanzten vor meinen Augen.

Letztendlich wurde ich meistens krank, wenn ich den fehlenden Schlaf nicht tagsüber nachholen konnte. Und wenn es soweit war, wirkten 2 Stunden Schlaf am Vormittag als Wunderheilmittel. Ich wachte auf und war wieder gesund.

So laufen unsere Nächte mit zwei Kindern

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Seit unsere Tochter auf der Welt ist (also seit gut 2 Jahren) sind unsere Nächte wenig erholsam. Sie lassen sich grob gesagt in folgende Kategorien einteilen:

Best Case
Kinder schlafen beide in ihrem Bett (Wahrscheinlichkeit ca. 2,5 Prozent). Wenn es mal soweit ist und ich nach 7 Stunden oder mehr tiefem und festem Schlaf vom Wecker aus den Federn gerissen werde, fühle ich mich, als könnte ich Bäume ausreißen.

Kein Problem
Der Große wandert irgendwann zu uns, ihn spüren wir kaum wenn er zwischen uns schläft (Wahrscheinlichkeit ca. 5 Prozent). Schläge und Tritte gibt es nur in Ausnahmefällen.

Aushaltbar
Beide Kinder kommen zu uns und schlafen bei uns im Bett ein. Wir tragen sie wieder in ihr Zimmer und sie schlafen ab jetzt durch (Wahrscheinlichkeit ca. 5 Prozent).

Geht auch noch
Unsere Große wandert irgendwann zu uns, sie braucht so dringend Körperkontakt und lässt uns damit so wenig Platz, dass erholsamer Schlaf neben dem kleinen Kuschelmonster kaum möglich ist (Wahrscheinlichkeit ca. 10 Prozent).

Mühsamer
Beide Kids kommen gleichzeitig zu uns. Wir arrangieren uns zu viert im Doppelbett, Mama und Papa haben jeweils ca. 20 Zentimeter Platz und versuchen trotz Schlägen und Tritten der aus Prinzip quer liegenden Kids zu schlafen (Wahrscheinlichkeit ca. 25 Prozent).

Noch mühsamer
Die Kinder kommen beide, aber nicht gleichzeitig zu uns. Wir arrangieren uns zuerst zu dritt und dann zu viert im Doppelbett, Mama und Papa haben ca. 20 Zentimeter Platz und versuchen trotz Schlägen und Tritten der aus Prinzip quer liegenden Kids zu schlafen (Wahrscheinlichkeit ca. 50 Prozent).

Unerträglich
Zu den wiederholt wandernden Kindern kommen auch noch äußere Einflüsse hinzu, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Gewitter, Party-Lärm, kämpfende Katzen oder wütende Hunde (Wahrscheinlichkeit ca. 2,5 Prozent).

Die schlimmste Nacht unseres Lebens (bisher)

In die Kategorie „Unerträglich“ fiel definitiv jene Nacht, die mir als die schlimmste überhaupt in Erinnerung blieb.

21:00 Uhr Tochter weint, wacht aber nicht auf. Ich laufe in ihr Zimmer, rede beruhigend auf sie ein, streichle sie, decke sie zu. Nach einem kräftigen Furz schläft sie sofort wieder ein.

22:00 Uhr Mama und Papa gehen schlafen.

0:45 Uhr Tochter kommt zu uns. Läuft rasch wieder zurück in ihr Zimmer, um den Trinkbecher zu holen und klettert dann zu uns ins Bett.

1:45 Uhr Sohn kommt zu uns und klettert ins Bett.

2:30 Uhr Wir bringen Sohn schlafend wieder zurück in sein Bett.

3:00 Uhr Sohn kommt zu uns, weil dank Gräserallergie seine Nase verstopft ist und er keine Luft kriegt. Gezeter weil er den Nasenspray nicht nehmen möchte.

3:10 Uhr Tochter wacht vom Gezeter auf. Nasenspray geben funktioniert dann doch irgendwie.

4:00 Uhr Beide Kinder schlafen wieder, ich wandere aufgrund von Platzmangel ins Bett unseres Sohnes.

5:10 Uhr Sohn fällt aufgrund des fehlenden Rammbocks namens Mama aus dem Bett. Sein Riesen-Geheule weckt Tochter auf.

5:30 Uhr Beide Kinder schlafen wieder. Wir tragen Sohn in sein Bett weil er dank immer noch leicht verstopfter Nase lautstark schnarcht.

5:31 Uhr Mein Mann geht auf die Toilette nachdem er Sohn in seinem Zimmer abgeliefert hat.

5:32 Uhr Sohn kommt wieder zu uns.

5:50 Uhr Tochter wacht auf und kuschelt bis zum Aufstehen.

7:00 Uhr Der Wecker läutet – Tagwache.

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Bibi F.
Bibi F.
Früher waren es Kundenprojekte - nun begleite ich das tägliche Chaos mit zwei Kindern zwischen Kampfansagen und Kuschelattacken. Vom klassischen Erziehungs-Gedanken habe ich mich längst verabschiedet. Als Berufs-Bloggerin schreibe ich mir im gnadenlos ehrlichen Familienblog Erfahrungen, Einfälle und Emotionen von der Seele.

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